
Nach der gestrigen Bergwanderung rund um die Schijenflue wollten wir heute den Sulzfluh Klettersteig in Angriff nehmen, so denn das Wetter passt.
So sah der Blick am Vorabend auf die Sulzfluh aus: bewölkt mit ein paar weidenden Kühen im Vordergrund.

Und als wir dann früh morgens aus dem Fenster schauten stieg die Vorfreude gewaltig. Die Sulzfluh begrüßte uns mit blauem Himmel und Sonnenschein.

Wir konnten es kaum erwarten zum Frühstück zu kommen. Schließlich sollte das gute Wetter nur bis am späten Nachmittag halten, und wir wollten die komplette Tour im Trockenen gehen. So waren wir auch die ersten beim Frühstück, beeilten uns und standen schon bald draußen vor dem Berghaus am Brunnen um die Flaschen zu füllen und nochmals einen kräftigen Schluck des frischen und klaren Quellwassers zu trinken.

Der Weg zum Eingang des Steigs verlief recht steil Anfangs über Bergwiesen und im letzten Teil über eine große Geröllhalde in 1 1/4 Stunden zum Einstieg des Steigs. Nach einer Trinkpause zogen wir unsere Klettersteigausrüstung an und befanden uns nach dem obligatorischen Partnercheck keine 20 Minuten später bereits im Klettersteig. Bald darauf standen wir auf der ersten langen Leiter.

Abwechslungsreich und im ersten Teil noch recht unschwierig ging es Meter um Meter nach oben. Die Aus- und Tiefblicke waren beeindruckend und zogen uns in ihren Bann. Heute hatten wir wirklich eine tolle Fernsicht.

Der Steig machte richtig Spaß. Auch wenn viel Eisen verbaut war gab es doch noch mehr als genug Felskontakte. Mal kletterten wir auf Reibung, mal nutzten wir die schmalen vorhandenen Kanten im Fels.
Nach 1 3/4 Stunden einschließlich einer Pause auf der Hälfte des Steigs hatten wir es geschafft und standen glücklich und zufrieden am Gipfel der Sulzfluh auf 2.818m Höhe. Der Weg hier hoch hatte sich gelohnt. Um uns herum waren überall Berggipfel zu sehen, die Sonne lachte am Himmel und die schneeweißen Wolken boten ein abwechslungsreiches Bild.


Da es oben am Gipfel wie Hechtsuppe zog blieben wir nur solange oben bis wir etwas getrunken hatten, alle Fotos gemacht waren und ich noch den in der Nähe des Gipfels befindliche Geocache gefunden hatte. Das war nicht der einzige dort. Mitten im Steig gab es noch einen. 😀
Im Abstieg hatten wir zuerst ein recht großes Schneefeld zu queren welches im oberen Teil gut begehbar war. Weiter unten brannte allerdings so die Sonne drauf, dass der Schnee schon sehr weich war und wir stellenweise bis zu den Knien im Schnee standen.

Im weiteren Verlauf wurde der Weg sehr alpin. Kletterstellen waren zu bewältigen. Teilweise war der Weg auch mit Stahlseilen und Ketten versichert.



Auch das war bald geschafft und der letzte Teil des Weges führte uns wieder über die saftigen und blühenden Bergwiesen, die wir schon vom Aufstieg kannten, vorbei an urigen Berghütten.



Bevor wir den Heimweg antraten mussten wir uns auf der Sonnenterasse des Berghaus Sulzfluh noch mit einer frisch gebackenen Linzertorte, frischer Kuhmilch und einem alkoholfreien Apfelwein belohnen.

Ein wunderschönes Wochenende lag hinter uns. Der anfängliche Regen vom Vortag gehörte genauso dazu wie der sonnige Tag danach, der tolle Klettersteig und die Landschaft.