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Korsika – Monte Cinto 2706m

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Der höchste Berg Korsikas

früh morgens noch am Meer, am Nachmittag bereits auf dem Dach Korsikas. Aber der Reihe nach. Es war gerade am hell werden, als wir auf dem Campingplatz in Porto unseren Rucksack und die Bergschuhe ins Auto packten und Richtung Landesinnere fuhren. Der Plan war eigentlich über einen Feldweg bis zum Refugio de L’Erco auf 1.600 Meter zu fahren. Als wir in Acquale beim Camping Monte Cintu die ersten 100 Meter auf dem Feldweg zurück gelegt hatten und die Schlaglöcher so groß wurden, dass man nur noch mit einem Jeep weiter kam, drehten wir um und versorgten uns auf dem Campingplatz mit zusätzlichem Proviant. Aus 1.100 Höhenmeter waren jetzt plötzlich 1.600 geworden.

Um 8:00 Uhr marschierten wir los. Es dauerte keine halbe Stunde bis ich eine fette Blase hatte. Doch die alten Socken erwischt. Also Schuh fest zugebunden, auf die Zähne gebissen und weiter. Heiß wurde es jetzt auch. Immer wieder suchten wir die kleinen Steinmännchen, die uns den Weg weisen sollten. Irgendwann standen wir plötzlich an einer Wand mit einem kleinen nicht allzu hohen Kamin. Das sah schon nicht mehr nach Wanderweg aus. Davon stand etwas in einem Führer, wir hatten die falsche Route erwischt, egal, weiter. Mein Kumpel kletterte voraus, ohne Seil aber auch ohne Rucksack. Den warf ich ihm dann zu, dann meinen hinterher. Ich stieg nach, der Kamin war ganz schön breit, ging gerade noch mal gut. Ab 2.500 Höhenmeter wurde dann für mich wegen der Hitze jeder Schritt zur Qual. Vier Schritte, Pause, vier Schritte, … Irgendwann waren wir oben, stolz, glücklich, eine grandiose Aussicht. Nach Westen hin sahen wir das Meer.

Der Rückweg war wenn auch bergab nicht minder anstrengend. Wir surften über eine Geröllhalde zu Tal, fanden noch einen See zum Abkühlen bis wir dann gegen 20:00 Uhr erschöpft am Auto ankamen. Zwölf Stunden Hitze einschließlich kurzer Pause am Gipfellagen hinter uns. Aber wir hatten es geschafft.

Strahlhorn 4.190m – Kanton Wallis

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Meine erste Hochtour, mein erster 4.000er, das Wiederauferstehen einer Leidenschaft, Berge.

Die zwei Tage zuvor standen ganz im Zeichen der Anreise und der Akklimatisierung. So gingen wir am ersten Tag von Saas Fee aus auf  die älteste Berghütte im Saastal, zum Vernissage Berghaus Plattjen (2.418m), verbrachten dort einen angenehmen Abend bei bestem Essen, eine ruhige Nacht und noch einen lehrreichenVormittag, bevor wir dann zur Britannia Hütte (3.030m) aufstiegen. Unterwegs hatten wir noch Gelegenheit auf dem Chessjengletscher das Setzen einer Eisschraube zu üben.

Nicht allzu lange nach dem Abendessen gingen wir bereits zu Bett. Sollte die Nacht doch recht bald vorbei sein.

3:00 Uhr ist es, als der Hüttenwirt ins Zimmer kommt und uns weckt. Noch etwas schlaftrunken stehen wir auf, ziehen uns an, alles geht schweigend vor sich, schnappen den Rucksack, bringen ihn nach unten und gehen in die Gaststube zum Frühstücken. Auch dort herrscht Ruhe, nur unterbrochen vom leisen Klappern des Geschirrs.

3:45 Uhr ist es als wir uns, bereits fertig angezogen mit Gurt, im Licht unserer Stirnlampen auf den Weg machen. Zuerst geht es hinunter zum Hohlaubgletscher. Jetzt ziehen wir die Steigeisen an die Schuhe und seilen uns an. In zwei 4er Seilschaften geht es weiter. Vorsichtig suchen wir uns den Weg durch die Spalten.

Immer noch im Dunklen geht es jetzt über einen kleinen Berg mit großem Blockwerk auf die andere Seite und auf den Allalingletscher zu gelangen. Kurze Zeit später beginnt es am Horizont langsam hell zu werden. Wir steigen nun stetig dem Adlerpass (3.789m) zu.

Von dort geht es jetzt etwas steiler über den breiten Firngrat zum Gipfel des Strahlhorns. Mittlerweile bläst der eiskalte Wind ganz schön kräftig. Um 9:30 Uhr erreichen wir den Gipfel. Wir beglückwünschen uns, ich habe meinen ersten Viertausender geschafft. Wir werden mit einer grandiosen Fernsicht belohnt. Auf Grund der Kälte durch den eisigen Wind halten wir uns nicht jedoch allzu lange auf und machen uns rasch an den Abstieg. Eine Pause machen wir erst als wir über den Allalingletscher hinweg sind.

Weil noch genügend Zeit ist hängen wir noch ein paar Übungen auf dem Hohlaubgletscher dran, T-Anker setzen, Spaltenbergung mittels loser Rolle. Danach geht es zurück zur Britannia Hütte. Hier genießen wir bei einem kühlen Radler die Nachmittagssonne und die großartige Landschaft.

Am nächsten Tag steigen wir auf dem gleichen Weg wie wir gekommen sind nach Saas Fee ab und machen uns auf den Heimweg.

Tourdaten

Gesamtstrecke: 17,78 km
Maximale Höhe: 4199 m
Minimale Höhe: 2956 m
Gesamtanstieg: 1597 m
Gesamtabstieg: -1597 m
Download file: Strahlhorn.gpx

Tegelbergsteig und Fingersteig

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 Spontanausflug ins Allgäu

Manchmal geht alles ganz schnell. Und dann sitzt man morgens um 5:30 Uhr im Auto auf den Weg ins Allgäu um sich mit anderen Klettersteig-Verrückten zu treffen. Als wir an der Tegelbergbahn ankamen war es noch etwas frisch. Das sollte sich aber Dank des Föhns bald ändern. Nach einer halben Stunde standen wir bereits nassgeschwitzt am Einstieg zum Tegelbergsteig. Und hier war es auch schon viel wärmer.

Nach einer kurzen Verschnauf- und Abkühlpause zogen wir unsere Ausrüstung an und machten uns nach der Kontrolle auf den Weg nach oben. Abwechsungsreich, ein wenig sportlich aber nicht sehr schwer würde ich den Steig beschreiben. Und immer wieder genossen wir den traumhaften Ausblick ins Allgäu und auf die Seen. Wir schafften den Steig ohne Eile schneller als in den vorgegebenen 2,5 Stunden und gingen nach dem Ausstieg in Richtung Brandnerschrofen, den wir aber heute nicht bestiegen sondern gleich weiter Richtung Fingersteig gingen.

Am Einstieg angekommen nutzten wir die Bank für eine weitere Pause bevor es an den etwas sportlicheren Fingersteig ging. Prompt blieb ich an der Schlüsselstelle (Einstieg zum zweiten Teil) kurz hängen, bis ich diesen Mini-Überhang nach dem dritten Versuch gemeistert hatte. So eine blöde Stelle aber auch. Der für mich schönste Teil des Fingersteigs war aber eindeutig die Felsnase kurz vor dem Ende des Steigs, eine ideale Stelle für beeindruckende Fotos mit wunderschönen Tief- und Ausblicken.

Der Rückweg führte uns dann an der Rohrkopfhütte vorbei, die wir selbstverständlich nicht links liegen lassen konnten, sondern für eine Pause bei einem Radler nutzten.

Tourdaten

Gesamtstrecke: 10,35 km
Maximale Höhe: 1645 m
Minimale Höhe: 837 m
Gesamtanstieg: 1036 m
Gesamtabstieg: -1040 m
Download file: Tegelberg_Finger_Steig.gpx

Bruson Verbier

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Skitour in Bruson Verbier

Meine erste Skitour

Rechtzeitig vor unserem Kurzurlaub in Bruson gegenüber von Verbier hatte ich sie zusammen. Teils neu, das meiste aber gebraucht und auf jeden Fall komplett, meine Skitourenausrüstung. Natürlich war es kein Carvingski, nicht die neuste Bindung und auch nicht das modernste LVS, aber alles war gut in Schuss und vollkommen ausreichend für die ersten Gehversuche. Drei weitere Skifahrer unserer befreundeten Familien waren ebenfalls mit Tourenausrüstung versorgt und auch schon erfahren. So nutzten wir den von der Vorhersage bzgl. Wetter und Lawinensituation besten Tag und machten uns vom Gipfel oberhalb von Bruson auf den Weg.

Wir waren nicht allein, aber es störte auch nicht. Schnell verlief sich alles. Und es dauerte keine halbe Stunde als ich bereits begann mich zu fragen, warum ich nicht schon früher mit dem Skitouren gehen begonnen hatte. Natürlich fuhr ich schon jahrzehntelang Ski und Snowboard. Aber das war mit den hier erlebten Eindrücken nicht mal ansatzweise zu vergleichen. Wenn Du ruhig und stetig bergan steigst, nichts um Dich herum hörst außer dem Wind und das Knirschen des Schnees, eins bist mit der Natur, um dann nach einer Brotzeit am Schluss mit einer Tiefschneeabfahrt belohnt zu werden, dann hast Du das komplette Erlebnis Schnee, Berge, Ski. Vollkommenes Glück.

Da kann man durchaus auch die etwas anstrengenderen Schwünge mit den alten dünnen Ski verschmerzen.

Höhenglücksteig

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Schöner Mittelgebirgssteig in drei Teilen

Mal wieder so eine Spontantour. Wettervorhersage sonnig, ein freies Wochenende, also am Freitag nach Feierabend los. Eine preiswerte Privatpension hatten wir auch gefunden. Nach einer entspannten Anreise, dem Bezug des Zimmers und einem Schwatz mit der Pensionswirtin tranken wir noch gemütlich ein Bier bevor wir zeitig zu Bett gingen.

Am nächsten Morgen saßen wir gegen 8 Uhr beim Frühstück, und um 9 Uhr waren wir bereits unterwegs zum Parkplatz des Höhenglücksteig zwischen Hegendorf und Neutras. Es parkten nur wenige Fahrzeuge, ein Indiz dafür, dass es heute nicht so voll werden könnte. Ralf von via-ferrata ließ nicht lange auf sich warten. Mit ihm hatten wir uns verabredet. Das Wetter hielt auch was es verspricht. Die Viertelstunde bis zum Einstieg waren Dank der Fachsimpelei sehr kurzweilig.

Der erste Teil des Steigs war nicht allzu schwer, mit Ausnahme der Wittmannschikane. Ralf und Susanne ließen diese aus, ich musste unbedingt da durch. 😀 Der zweite Teil mit dem Abstieg durch den Kamin hatte schon etwas von Höhlenforschung. Allzu kräftig sollte man da nicht sein. Der dritte Teil bedurfte dann ein wenig Armkraft. Trittsicherheit zu haben ist kein Schaden. Zum Schluss bestiegen wir dann noch den Kreuzfelsen und machten dort unsere verdiente Pause.

Ralf war noch verabredet und fuhr wieder nach Hause. Wir machten vor dem Heimfahrt noch einen Abstecher ins Adidas Outlet. Wenn man schon mal hier ist…

Hindelanger Klettersteig

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Ein Klettersteig am Feiertag

Eigentlich war es eine blöde Idee an einem Feiertag den Hindelanger Klettersteig zu gehen, aber das Wetter war klasse und wir hatten Entzusgerscheinungen. Also fuhren wir spontan am Sonntag Mittag mit unserem VW-Bus nach Oberstdorf um dort auf einem Campingplatz zu übernachten und am nächsten Morgen mit der ersten Bahn aufs Nebelhorn zu fahren.

Aber, leider war kein Platz mehr zu bekommen, und so stellten wir uns auf den Parkplatz der Bergbahn, lösten brav ein Langzeitticket, verständigten uns mit einem Bediensteten und hatten eine ruhige Nacht.

Am nächsten Morgen wurde das mit der ersten Bahn aber nix, die Schlange war schon zu lange, also die zweite, Umstieg an der Mittelstation und hoch. Ausrüstung an und los gings bis zum Einstieg, dort hieß es warten bis die kleine Schlange sich aufgelöst hatte. Das sollte uns am Steig an den kniffligen Stellen noch mehrmals passieren. Aber wir waren ja selbst Schuld und wollten es nicht anders. 😀 Die gute Fernsicht, das schöne Wetter, der abwechslungsreiche Steig mit ungesicherten Gratpassagen, Leitern und Platten entschädigten. Unsere Tochter brach irgendwann ab, nutzte den zweiten von drei Notabstiegen und kehrte auf dem gut ausgeschilderten Rückweg zur Mittelstation zurück und verbrachte die Zeit auf der Sonnenterasse der DAV-Hütte. Wir stiegen den Steig bis zum Ende durch, verzichteten auf Grund der fortgeschrittenen Zeit aber auf den Aufstieg zum Großen Daumen und waren um Viertel vor Vier wieder an der Mittelstation. Dort stellten wir uns in der Menschenschlange für die Talfahrt an, unsere Tochter weigerte sich noch einen Schritt zu gehen.

Die Heimfahrt stand ebenfalls im Zeichen der Schlange, auf dem Weg zur Autobahn und auf der Autobahn.

Tourdaten

Gesamtstrecke: 8,01 km
Maximale Höhe: 0 m
Minimale Höhe: 0 m
Gesamtanstieg: 0 m
Gesamtabstieg: 0 m
Download file: Hindelanger.gpx
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